In der letzten Woche vor den Sommerferien findet traditionell die Ausbildung der Schlichterinnen und Schlichter für das nächste Schuljahr statt. Die "alten" Schlichter aus dem 10er Jahrgang haben ihren Abschluss in der Tasche und so treten die künftigen 10er in ihre Fußstapfen. 

Es ist jedes Mal sehr spannend, die "Neuen" kennenzulernen und auszubilden. Dieses Jahr hat es uns, den Schlichterlehrerinnen (Frau Wegener, Frau Schmidt und Frau Gieseking) besonders viel Spaß gemacht. Alle neuen Schlichter haben ihre Aufgabe sehr ernst genommen und vollen Einsatz gezeigt. 

Eindrücke von der Schlichterausbildung:

Da die Schlichter aus allen neunten Klassen ausgewählt werden, müssen sich Schüler und Lehrer erst einmal kennenlernen. Dabei gehen alle herum und finden interessante Sachen über die Mitschüler heraus. 

 

Alle Schlichter haben dazu u.a. ihre Motivation Schlichter zu werden zu Papier gebracht. Nun lesen wir alle Statements gemeinsam durch und kommentieren, war uns auffällt und interessiert. 

 

 

Die Schülerinnen und Schüler werden für die folgende Übung in kleine Gruppen eingeteilt. Man soll die anderen aus der Gruppe mit Hilfe von Adjektiven, wie "schlau", "nett" oder aber auch "unordentlich" oder "launisch" einschätzen. Bei der Besprechung äußert jeder Schüler, wie es ihm mit der Einschätzung, die er bekommen hat, geht. Wie ist es, von anderen beurteilt zu werden? Jedem wird klar, dass man mit Einschätzungen, besonders mit negativen, vorsichtig sein muss. 

 

 

Bei den Fotos versuchen wir Rückschlüsse auf die dargestellten Personen zu ziehen: Welche Eigenschaften könnten sie haben, leben sie allein, welchen Hobbys gehen sie nach, etc.  Schnell bemerken alle, dass man sich aufgrund des Äußeren auch mal gründlich verschätzen kann. Eine wichtige Erfahrung für einen Schlichter. Der erste Eindruck muss immer überprüft und ggf. korrigiert werden. 

 

 

Mimik und Gestik spielen bei der Einschätzung von Gefühlen und Situationen eine große Rolle: Wie fühlt sich der Streitende, der mir gegenüber sitzt? Wir ergründen verschiedene Gesichtsausdrücke und ordnen sie entsprechenden Gefühlen zu. 

"Der Ton macht die Musik" - dieses Sprichwort hat jeder schon einmal gehört. Dabei ist die Stimmlage häufig wichtiger als die Aussage selbst. Die Aussage "Ich bin NICHT sauer," kann durch Tonfall und Gesten genau das Gegenteil bedeuten. 

 

 

Zu diesem Zweck üben wir Rollenspiele, bei denen die Darsteller nur das Wort "blom" benutzen dürfen. Pantomimisch ist alles erlaubt, aber der Wortschatz bleibt auf das eine Wort beschränkt. 

 

 

Am Schluss dieses Teils der Ausbildungsphase machen sich die Schülerinnen und Schüler mit den Regeln einer Schlichtung vertraut und üben einen "Streitfall" ein, den sie den 5. Klassen beim Seminartag vorspielen können. So wissen die 5.Klässler, wie eine Schlichtung abläuft, und fassen Vertrauen zu den Streitschlichtern.